Es ist schon manchmal sonderbar wie unterschiedlich manche Menschen sind. Manche sind gross, andere klein, wir haben unterschiedliche Hautfarben, Geschmaecker, Vorlieben und... Ja, wir verletzen uns unterschiedlich. Manch einer hat noch nie gross eine Arztpraxis von innen gesehen, andere dagegen gehoeren schon zum Inventar.
Ich fuer meinen Teil bin beispielsweise sowohl als Kind wie auch als Erwachsener von gebrochenen Koerperteilen komplett verschont geblieben. Ja ok, Leistenbruch in dreifacher Ausfertigung, zugegeben. Aber eben nicht diese typischen Brueche wie Arme, Beine oder sonstiges.
Bei meiner Liebsten sieht die Sache mit den Verletzungen etwas anders aus. Sie hat, sagen wir es mal so, ausreichend Erfahrung mit der Wirkung der Schwerkraft gemacht und inzwischen eine verletzungsbedinge Krankenakte von der Dicke des Duden, was solche Sachen angeht.
Ihre Unfall-Karriere startete sie bereits in der zweiten Klasse, als sie froehlich mit dem Rad unterwegs war - und ploetzlich wegrutschte. Das Knie machte mit dem Asphalt bekanntschaft, soweit nichts Besonderes. Im Falle meiner Frau verrirte sich jedoch auch noch ein Stein in die Wunde, was in der Folge dreimal operiert werden musste.
Nur ein Jahr spaeter, naemlich in der 3. Klasse, war sie begeisterte Volleyball-Spielerin bis sie sich beide Arme insgesamt 4 fach gebrochen hat und mit Gips herumlaufen musste. Ziemlich praktisch, wenn man so gar nichts mehr selber machen kann, nicht mal mehr auf die Toilette gehen. Auweia!
Nach einem ansich harmlosen Bremsen-Stich entwickelte meine Liebste nicht nur heftige Reaktionen, es wurde im Krankenhaus gar eine Blutvergiftung festgestellt. Die Bremse hatte zuvor an toten Fischen eines umgekippten Sees genuckelt. Auf Mueckenstiche reagiert sie ausgesprochen allergisch, sind es zu viele, heisst es ab ins Krankenhaus yur Behandlung, was ihr in Italien auf einem Camping-Platz passierte. Alle Tests konnten bis heute keine Ursache ausfindig machen, offiziell ist sie gegen die miesen Stechviecher nicht allergisch.
Irgendwann suchte sie einen Arzt auf, weil Ihr der Fuss weh tat. Wie das manchmal eben so ist und oft entpuppt es sich einfach nur als etwas banales. Nicht so bei meiner Frau, denn ihr Mittelfuss war gebrochen, einfach so. Ermuedungsbruch, mit dem sie wochenlang herumgelaufen war.
Auch ein Besuch in unserer Lieblingstherme blieb nicht ohne Folgen. Nach einem entspannten Tag in diversen Heilbecken tauchten abends Flecken auf den Beinen auf. Ziemlich grosse Flecken. Und Pechschwarz wie ich es noch niemals gesehen habe, ausser vielleicht bei den erfohrenen Zehen von Reinhold Messner aus dem Fernsehen. Verdacht: Chlorallergie.
Besonders heftig endete unser gemeinsamer Besuch auf dem Oktoberfest. Nachdem wir ziemlich ordentlich getrunken hatte (ok, meine Frau erwas mehr) wollten wir uns auf den Heimweg in Richtung U-Bahn machten. Eine weggeworfene Fastfood-Tuete sorgte dafuer, dass meine Frau den Bordstein nicht sah und darueber stolperte. Mit Schmerzen schleppte sie sich nach hause, der Besuch beim Arzt verschaffte dann Klarheit - Saemtliche Baender im rechten Fuss waren so gerissen, dass operiert werden musste inklusive Implantat.
Besonders toll sind auch Situationen, wenn Besuch vor der Tuere steht, man eigentlich los will, die Frau vor einem die Treppe nach unten tapst, stolpert und nach unten kugelt. Bis heute haelt sich hartnaeckig das Geruecht, ich haette sie geschubst. Einspruch, Euer Ehren!!!
Besonders gerne aber verletzt sie sich ihre Knie. Schon vor einigen Jahren bei einem Bootsausflug in Kroatien rutschte sie auf dem Nassen Steg aus und holte sich ein blutendes Knie. Wie sich spaeter herausstellen sollte waere es wohl sinnvoll gewesen, selbiges naehen zu lassen.
Hier in unserem Haus wollte sie ueber ein kleines Hindernis steigen, verlor das Gleichgewicht und donnerte mit voller Wucht auf beide Knie. Starke Schmerzen und ein Besuch in der Notaufnahme waren die Folge. Der Orthopaede verkuendete Ihr, dass sie daran noch Wochen bis Monate Freude haben wuerde. Aber kein Problem fuer meine Liebste, denn nur wenige Wochen spaeter rutschte sie neben dem Wassernapf der Hunde aus und fiel erneut auf beide Knie, wobei sie sich eine Wunde in der Groesse des Grand Canyon zuzog... Die uebrigens ebenfall genaeht haette werden muessen.
Ach so, die zweite Corona Impfung sorgte bei ihr fuer so heftige Reaktionen, dass sie sich nahzu 2 Wochen nicht bewegen konnte und Cortison in hoher Dosis einnehmen musste. Und die Schmerzen in ihrer Schulter entpuppten sich als Riss der Schlutersehne. Wieder Cortison, diesmal als Spritze.
Jetzt wird es mit meiner Frau ohnehin nicht langweilig. Weil sie lustig, spontan und einfallsreich ist was ich sehr an ihr liebe. Aus medizinischer Sicht koennte sie aber gerne komplett einfallslos bleiben, da ware ich froh. Naja, Verbandszeug ist jedenfalls immer griffbereit... Denn wenn sie was macht, dann macht sie es richtig!
Euer Bob
P.S. Ja, ja und ja. Ich liebe diese Frau!!!
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