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Und täglich grüßt die Ehefrau


Heute wird es bei mir medizinisch. Jahaaaa. Keiner soll sagen, er habe meinen Blog gelesen und daraus nichts gelernt. Immerhin mache ich das hier ja nicht aus Spaß (naja, ok, vielleicht doch), da spielt auch der Erziehungsauftrag eine gehörige Rolle. Und jetzt als in den USA lebender Halb-Nicht-Dazu-Gehörender-Bayern-Schwabe umso mehr.


Und was ist wirklich wichtig für unsere Gesundheit? Ja, richtig. Aktuell in Zeiten der Corona-Krise natürlich "social distancing", "stayhome", "staysafe" und so weiter. Kennen wir alle, beherzigen wir alle. Nein, was noch? Ausreichend trinken. Sehr gut. Gutes und gesundes Essen, jawoll. Sport, Bewegung und so? Eh klar. Rät uns ja jeder Arzt und jede Männer- und auch jede Frauenzeitschrift (neben den aktuellen Backrezepten und dem obligatorische Bleib-Wie-Du-Bist-Artikel).


Aber was noch? Na? Dämmert's? Noch nicht? Na Schlaf natürlich. Guter, gesunder und ausgewogener Schlaf. Im Moment könnte ich eigentlich nichts anderes machen als schlafen, essen, schlafen. Eventuell mal durch essen unterbrochen. Mag wohl ein wenig an der häuslichen Quarantäne liegen.


Nasenbruch durch Einschlafen


Meine Frau denkt da ähnlich, so würde ich es einschätzen. Also bemühen wir uns täglich um das gepflegte Schließen unserer Augen. Womit wir schon beim Thema Einschlafen sind. Hier haben die Menschen über die Jahrmillionen Jahre die unterschiedlichsten Techniken und Rituale entwickelt. Der Eine zählt Schafe, der Andere liest ein Buch, manche meditieren sich in den Schlaf, nehmen gar Hilfsmittel, schauen Fern oder machen einfach nur das Licht aus, Augen zu und schlafen.


Ich für meinen Teil gehöre vermutlich am ehesten zu letzterer Kategorie. Ich kann mich hinlegen, mache das Licht aus und schlafe einfach. Was ich grundsätzlich als Vorteil sehe. Meine Frau dagegen hat als Pre-Schlaf-Animation gerne etwas elektronische Unterhaltung. Sei es in Form eines Films (bei dem wir ohnehin nie über die ersten 10 Minuten hinauskommen) oder aber durch das Lesen diverser hochwertiger und informativer Artikel auf ihrem Telefon.


Doch Achtung, hier besteht enormes Verletzungspotential. Denn wenn man ein Handy in der Hand lesend vor dem Gesicht hält, dann einschläft, erschlaffen irgendwann unweigerlich alle Muskeln und Gelenke und das Wunderwerk der Technik fällt einem mit voller Wucht "auf die Fresse". Und wer jetzt denkt "ach komm", ist meiner Frau ständig passiert. Deswegen hat sie schon seit Jahren einen kleinen Sockel an der Rückseite der Smartphone-Flunder, die den Griff erleichtert und genau das erfolgreich verhindert. #Stayhome, #staysafe sag ich da nur.


Doch auch die Phase während des Schlafes ist natürlich von enormer Bedeutung. Hier haben wir uns angewöhnt, uns gegenseitig vor wilden Tieren zu beschützen. Um also zum Beispiel wilde Bären fernzuhalten gebe ich gerne den kanadischen Holzfäller-Typen, der seine V8-Kettensäge mit 327 PS munter durch den Wald schwingt und rodet was das Zeug hält. Meine Frau dagegen durchbohrt gerne mal das ein oder andere Brett, wie sich mich mit Fragen durchbohrt, wenn sie etwas wissen will.


All-Inklusive-Urlaub auf Abwegen


Ganz wichtig und nicht zu vernachlässigen ist aber auch (und das weiß nun wirklich jeder) der morgendliche Start in den Tag. Hier hat es sich über die Jahre zu einem festen Ritual entwickelt, dass ich meiner über alles geliebten Herzensdame einen heißen, duftenden Kaffee zubereite und dann ans Bett bringe, damit sie wunderbar in eine neue Welt voller Abenteuer starten kann. Oder anders ausgedrückt: Kein Kaffee = Keine Freude mit dieser Frau.


Nun bin ich natürlich nicht stets vorher wach, eigentlich eher selten. Meine Frau ist da wohl der frühere Vogel. Und dieser Vogel will Kaffee. Jetzt. Sofort. Im laufe der Zeit hat sie dabei immer noch kreativere Möglichkeiten gefunden, mich mit gekonnt sanfter und zeitgleich animierender Art aus dem Bett zu bewegen.


Nummer 1:

Aus einem Lautsprecher ertönt in voller Lautstärke der zeitlose Klassiker "Guten Morgen Sonnenschein" der allseits beliebten Griechen-Bardin Nana Mouskouri. In unseren letzten Türkei-Urlaub der Knaller jeden Morgen in unserem Nachbar-Hotel, um die russisch-deutsche Klientel aus den 5-Sterne-Bettchen zu wuchten. Funktioniert aber auch bei mir absolut einwandfrei.


Nummer 2:

Völlig ohne jede Technik, quasi also "unblugged" trällert mir mein Schlager-Schatz vorzugsweise irgendeinen Disney-Evergreen ala "willst Du einen Schneemann bauen" direkt in mein Uhr. Selbstredend in voller Lautstärke und Inbrunst. Natürlich mit auf Aufstehen und Kaffee zubereiten angepassten Text, der ihr vermutlich einfiel als sie mich im Schlaf beobachtete und sich dachte "ach schau, wie süß er schläft.... VORBEI DAMIT".


Nummer 3:

Es ist wie Pflaster abziehen. Lieber schnell, dann tut's weniger weh. In diesem Fall ist das Pflaster meine Bettdecke weg und ich im Bruchteil einer Sekunde wach. Diese Art der morgendlichen Geh-Kaffee-Zubereiten-Aber-Flott-Routine ist mir das größe Ärgernis nach dem Motto " Na warte Du miese kleine !(&%$/**!!§ "


Wer morgens also schlecht aus dem Bett kommt, dem schicke ich gerne mal meine persönliche Aufsteh-Assistentin vorbei. Spätestens nach einer Woche steht ihr freiwillig auf und zwar noch bevor der Hahn dreimal gekräht hat.


In diesem Sinne schlaft gut und vergesst nicht, euren Partnerinnen und Partnern Kaffee zu kochen. Es verlängert Euer Leben enorm!


Euer Bob

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